Mit Natur gegen Jetlag

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Im Alltag leben wir nach einem bestimmten Rhythmus, den einerseits die innere Uhr im Körper vorgibt, andererseits Arbeitszeiten und Termine diktieren. Wie schnell spürbar wird, wenn dieser Rhythmus sich ändert, fällt teilweise schon bei der Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit auf, dabei sind kleine Zeitumstellungen von bis zu zwei Stunden noch verhältnismäßig gut verkraftbar. Deutlicher wird die Einmischung in unseren Biorhythmus bei langen Flügen, bei denen mehr als zwei Zeitzonen durchquert werden. Hier sind mehr als zwei Stunden betroffen und bei der Ankunft am Zielort und der Rückkehr nach Hause kommt es zum Jetlag.

Die Symptome eines solchen Jetlags können sich unterscheiden: Große Müdigkeit kann dazugehören, manche Betroffenen finden dagegen nicht in den Schlaf. Kreislaufbeschwerden und Appetitlosigkeit zählen ebenfalls dazu, auch Magen-Darm-Probleme, Konzentrationsbeschwerden und Kopfschmerzen sind möglich. Nicht jeder hat jedoch gleichermaßen Schwierigkeiten mit der Zeitverschiebung, es müssen also nicht alle dieser Symptome auftreten.

Um dem Jetlag vorzubeugen oder spätestens bei seinem Auftreten entgegenzuwirken, gibt es einige vollkommen natürliche Maßnahmen. So wird die innere Uhr beispielsweise stark durch Helligkeit gesteuert. Bei der Ankunft am Zielort einen Spaziergang in der Sonne zu machen, verhindert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und hält wach. Bewegung ist grundsätzlich besser gegen Jetlag, als ein Nickerchen zu machen. Man sollte zwar keinen Hochleistungssport betreiben, aber ein erster Ausflug in die Umgebung ist in jedem Fall ratsam. So kann man dann auch später besser schlafen, wenn es am Zielort wirklich Zeit dazu ist.

Findet man nur schwer in den Schlaf, hilft vollkommene Dunkelheit im Zimmer. Ebenfalls natürlich wirksam sind verschiedene ätherische Öle. Lavendel, Sandelholz und Orange wirken in einer kleinen Duftlampe entspannend und erleichtern das Abschalten. Eine andere Variante ist es, einen entsprechenden Duft als Badezusatz oder als Duschgel mitzunehmen oder einfach direkt am entsprechenden Öl zu riechen.

Zwar ist es unangenehm, nicht schlafen zu können, doch man sollte nicht auf eigene Faust Schlaftabletten einnehmen. Eine Alternative sind womöglich Melatonin-Tabletten, die über das körpereigene Schlafhormon Melatonin wirken. Vor der Einnahme sollte man sich jedoch trotzdem genau informieren und im Idealfall Rücksprache mit dem Arzt halten.

Ein weiterer Trick, dem Körper auf natürliche Art zu helfen, ist viel Flüssigkeit. Auf langen Flügen trinkt man am besten viel Wasser und Tee, jedoch keinen Alkohol und möglichst wenig Kaffee. Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme werden auch durch Flüssigkeitsmangel begünstigt, Alkohol belastet den Körper und macht es schwerer, auch noch mit der Zeitverschiebung klarzukommen.

Auch bei den Mahlzeiten kann man etwas gegen den Jetlag tun: Schwere Mahlzeiten belasten den Magen und den Kreislauf und machen träge. Leichte Mahlzeiten sind dagegen deutlich weniger belastend. Ballaststoffe am Morgen geben Energie und sind gut für die Verdauung.

Ein weiteres natürliches Hilfsmittel ist die gute alte frische Luft. Tief durchzuatmen ist nicht nur gut gegen Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme, der ganze Körper wird so mit einer ordentlichen Portion Sauerstoff versorgt und das tiefe Ein- und Ausatmen hat eine beruhigende und entspannende Wirkung.

Ähnlich wie es ätherische Öle bzw. Düfte gibt, die beim Entspannen helfen, gibt es auch solche, die anregend wirken. Dazu zählen unter anderem Pfefferminze, Basilikum und Rosmarin. Pfefferminztee duftet nicht nur gut, er ist auch ein perfekter Durstlöscher und beruhigt den Magen.

Damit es erst gar nicht zu einem heftigen Jetlag kommt, kann man außerdem versuchen, sich bereits vor der Reise umzustellen. Eine Uhr auf die Zeitzone des Ziellandes eingestellt, kann schon helfen. Je nachdem, in welche Richtung man fliegt, kann man auch versuchen, seinen Schlaf-Wach-Rhythmus schon einmal anzupassen. Bei Flügen nach Westen geht man dafür im Vorfeld ein wenig später schlafen. Geht es dagegen in Richtung Osten, kann man sich mit früherem Schlafengehen und entsprechend früherem Aufstehen vorbereiten. Diese schrittweise Anpassung sorgt dafür, dass der Körper die Umstellung als natürlicher empfindet und nicht zu plötzlich vollkommen aus seinem Rhythmus gerissen wird.

Sie macht außerdem einen weiteren Trick gegen den Jetlag leichter: Hat man sich schon ein wenig an die Zeit am Ziel gewöhnt, fällt es leichter, sich an den dort üblichen Rhythmus von Mahlzeiten und Schlafgewohnheiten zu halten. Auch das hilft dem Körper, besser mit der Zeitumstellung zurechtzukommen.

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